Schweres Erdbeben in der Türkei und Syrien: Infos zu Spenden & Hilfsangeboten
Wie ist die Lage vor Ort?
Bei den Erdbeben im Südosten der Türkei und im Nordwesten Syriens kamen bislang mehr als 50.000 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt, Infrastruktur und zahlreiche Gebäude wurden in den betroffenen Regionen beider Länder zerstört oder beschädigt. Unsere Schwestergesellschaften, der Türkische Rote Halbmond (TRH) sowie der Syrische Arabische Rote Halbmond (SARC), sind von den ersten Stunden an vor Ort im Einsatz. Es werden u.a. Unterkünfte, Decken, Nahrung und Kleidung zur Verfügung gestellt. Zudem sind Betreuerinnen und Betreuer im Einsatz, die psychosoziale Unterstützung anbieten. Insbesondere nachts fallen die winterlichen Temperaturen in der betroffenen Region derzeit auf unter null Grad, was die Lage für Helfende und Betroffene noch angespannter macht.
Wie hilft das Deutsche Rote Kreuz?
Das DRK hat am 10. und 11. Februar erste Hilfstransporte per Flugzeug und LKW-Konvoi in die Türkei auf den Weg gebracht. Weitere Hilfsgütertransporte folgten am 17. und 21. Februar. Unter Beteiligung zahlreicher Landesverbände konnten insgesamt über 340 Tonnen dringend benötigte Hilfsgüter in das Katastrophengebiet gebracht werden, darunter fast 10.000 Decken, 5.000 Isoliermatten, 560 größtenteils winterfeste Familienzelte, 1.000 Zeltplanen, DRK-Generalsekretariat Seite 2/11 4.700 Feldbetten, 1.500 Schlafsäcke, 138 Zeltheizungen, 1.000 Hygienepakete, 4 Sanitärcontainer, 182 Großzelte, 46 Generatoren und zwei Waschmaschinen. Die Hilfsgüter wurden bei Ankunft an den Türkischen Roten Halbmond übergeben und werden von diesem an Betroffene verteilt. Im Transport inbegriffen waren auch 4 Rettungswagen, die an den Türkischen Roten Halbmond für die Versorgung von Betroffenen übergeben werden konnten. Darüber hinaus wurden dem Türkischen Roten Halbmond ungebundene Mittel in Höhe von 250.000 Euro zur direkten Nutzung für die dringendsten Bedarfe vor Ort zur Verfügung gestellt. Das DRK unterstützt auch bei der Ausweitung anderer Hilfsaktivitäten für die Betroffenen. Der Bedarf an psychosozialer Betreuung vor Ort ist enorm. Die Menschen in den betroffenen Regionen sind traumatisiert und durchleben bei erneuten Beben regelmäßig neue Schocksituationen. Für siewerden psychosoziale Betreuungsangebote ausgeweitet. Zudem wird Unterstützung mittels Geldleistungen vorbereitet. Es gilt, den betroffenen Familien und Personen schnellstmöglich und so weit möglich wieder einen selbstbestimmten Alltag zu ermöglichen. Der erste DRK-Hilfstransport per Flugzeug nach Syrien umfasste neben medizinischem Verbrauchsmaterial vor allem dringend benötigte Medikamente. Die insgesamt 20 Tonnen Hilfsgüter wurden am Flughafen Leipzig/Halle verladen und in Richtung Damaskus auf den Weg gebracht. Vor Ort werden die Güter über das medizinische Logistiknetzwerk des Syrischen DRK-Generalsekretariat Seite 3/11 Arabischen Roten Halbmond an Gesundheitseinrichtungen in betroffenen Regionen verteilt.
Wie kann ich helfen?
Wir wissen, dass die Betroffenheit angesichts des Erdbebens in der Türkei und in Syrien auch in der deutschen Bevölkerung groß ist und der Wunsch, den Menschen vor Ort Unterstützung zu bieten, ebenso. Das Deutsche Rote Kreuz bittet um Spenden und hat dafür folgenden zentralen Spendenzweck eingerichtet:
„Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien“.
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien
https://www.drk.de/spenden/privatperson-spenden/jetzt-spenden/
Sachspenden
Die Not der betroffenen Menschen und damit ihr Bedarf an Unterstützung ist groß. Damit Hilfe tatsächlich ankommt, ist es wichtig, dringend benötigte Logistik- und Hilfeleistungsstrukturen nicht unnötig zu belasten oder gar zu blockieren. Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Hilfslieferungen füllen Lagerhäuser, binden Transport- und Sortierkapazitäten. Sie helfen leider nicht, sondern behindern die humanitäre Arbeit vor Ort. Das DRK kann weder den Transport privater Sachspenden übernehmen, beziehungsweise diesen organisieren, noch die für den Transport notwendigen Zollbescheinigungen beschaffen und etwaige Formalitäten erledigen. Anderslautende Hinweise sind schlicht falsch. Darüber hinaus ist es nicht möglich, sich einem Hilfskonvoi des DRK anzuschließen.
Geldspenden
Diese sind gegenüber Sachspenden eine deutlich effektivere Art der Hilfe. Der große Vorteil von Geldspenden ist, dass die bedachte Organisation damit die Möglichkeit hat, die Verwendung der Mittel flexibel sich ändernden Verhältnissen und einer sich verändernden Bedarfslage in den betroffenen Gebieten anzupassen. Was in sich sehr schnell ändernden Situationen absolut erforderlich ist. So kann letzten Endes noch besser sichergestellt werden, dass die Gelder in den Bereichen eingesetzt werden können, in denen der Bedarf – mit Blick auf das Tätigkeitsspektrum des Roten Kreuzes – jeweils am größten ist.
Wo bekomme ich zuverlässige Informationen zu den aktuellen Entwicklungen?
Angesichts der unübersichtlichen Lage raten wir dazu, Informationsquellen kritisch zu prüfen und seriöse Informationsangebote zu nutzen, wie die Angebote etablierter Medienhäuser mit professionellen Redaktionen und ausgebildeten Journalistinnen und Journalisten oder auch die Seiten des Auswärtigen Amtes. Auch das DRK stellt auf seiner Website www.drk.de gemäß des aktuellen Kenntnisstandes Informationen zu seiner Arbeit im Katastrophengebiet zur Verfügung.