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Pioniergeist,

Mut und Herz

Die Alice Schwesternschaft Mainz e. V. steht seit 1870 für professionelle Pflege im Zeichen der Menschlichkeit. Gemeinsam mit der DRK Schwesternschaft Rheinpfalz-Saar e. V. ist sie die Organisation der Rotkreuzschwestern in Rheinland-Pfalz.

Geschichte der Schwesternschaft

Ihren Namen hat die Schwesternschaft von der Prinzessin und späteren Großherzogin Alice von Hessen und bei Rhein. 1867 gründet sie den „Alice-Frauenverein für Krankenpflege“ in Darmstadt. Der Mainzer Alice-Frauenverein für Krankenpflege wird am 8. März 1870 im Theatergebäude ins Leben gerufen. Er wird einer der 19 Zweigvereine des hessischen Zentralvereins. Von Beginn an kann der Mainzer Verein selbstständig über das gesamte Vereinsvermögen entscheiden. Das befähigt ihn, sich später als Hauptverein der Provinz Rheinhessen aufzubauen.

Im Zeichen des Roten Kreuzes

Der Mainzer Alice-Frauenverein für Krankenpflege wird wenige Monate später zur „Alice Schwesternschaft Mainz vom Roten Kreuz“. Im deutsch-französischen Krieg kümmern sich Alice-Pflegerinnen um die Verletzten. Schnell gewinnt die Schwesternschaft an Bedeutung:1871 verleiht der Großherzog Ludwig III. der Schwesternschaft die Rechte einer juristischen Person.

Ab 1893 entwickeln sich die Alice-Schwestern zügig Richtung Eigenständigkeit. Die Mitglieder legen 1899 fest, dass die Stelle der Oberin nur noch mit Frauen besetzt werden darf, die in der Krankenpflege ausgebildet und tätig gewesen sind. Dadurch soll die Qualität der Pflege und eine sinnvolle Führung des Vereins sichergestellt werden. Die Schwestern erhalten ihr erstes eigenes Heim in gemieteten Räumlichkeiten und führen eine eigene Tracht ein.

1900 sichert ihnen das Rote Kreuz Mainz ein eigenes Heim zu, das direkt mit dem Krankenhaus verbunden ist. 1907 wird das Alice-Heim eröffnet. Ein Jahr später wird die Krankenpflegeschule staatlich anerkannt.

Weltkriegs-Jahre

Im ersten Weltkrieg wird das Hospital in ein Lazarett für verwundete Soldaten umgewandelt. Die Schwesternschaft übernimmt die Ausbildung freiwilliger Hilfsschwestern, die zahlreiche Verwundete versorgen. Erst 1919 steht das Krankenhaus wieder den Mainzer Bürgern offen. Nach Ende des Krieges kauft die Schwesternschaft neue Standorte und vergrößert ihren Einfluss.

Doch mit dem Jahr 1937 macht eine ungeahnte Wendung das Erreichte zunichte: Mit dem Reichsgesetz werden alle selbstständigen Rotkreuz-Organisationen in Deutschland aufgelöst. Auch der Alice-Frauenverein wird eingestellt. Alle Schwestern gehören nun zum Deutschen Roten Kreuz.

1944 zerstört eine Luftmine das Alice-Krankenhaus teilweise. Der Wiederaufbau beginnt sofort, doch kurz vor der Wiedereröffnung, die für den 1.3.1945 vorgesehen ist, wird das Krankenhaus durch Bomben restlos vernichtet, das Schwesternhaus schwer beschädigt.

Die Schwesternschaft in der Bundesrepublik

Nach Kriegsende zeigt sich die Stärke der Schwesternschaft: Die Alice Schwesternschaft Mainz gründet sich als eingetragener Verein neu. Der Wiederaufbau des Schwesternhauses und der Wirtschaftsgebäude wird mit aller Kraft vorangetrieben. Im November 1949 eröffnet zunächst ein kleines Notkrankenhaus mit 35 Betten, bevor ab 1951 der Wiederaufbau des Alice-Heims als modernes Krankenhaus mit 100 Betten erfolgt. 1953 wir Marie Biermann Oberin der Alice Schwesternschaft Mainz. 1954 erhält die Schwesternschaft wieder ein eigenes Mutterhaus in einer Villa in Mainz-Gonsenheim.

Der heutige Sitz in Mainz-Gonsenheim wird 1972 eingeweiht und geht 1976 ins Eigentum der Schwesternschaft über. Das neue Heim hat eine Pflegevorschule direkt im Gebäude. 1983 übernimmt Anne Seibold das Amt der Oberin. Ab 1986 wird das Mutterhaus in Gonsenheim in ein Alten- und Pflegeheim umgewandelt.

1990 übernimmt Antje Best die Leitung der Schwesternschaft, bevor 1992 Angelika Hahner das Amt der Oberin übernimmt. Bis zu ihrer Pensionierung 2015 bleibt sie im Amt und prägt die Alice Schwesternschaft nachhaltig. In den Jahren 2000 und 2004 wird das Alten- und Pflegeheim im Alice Haus saniert und erweitert. Heute biete es 96 Senioren ein Zuhause. Im weitläufigen Haus lebt jede/r von ihnen im Einzelzimmer. Auf Angelika Hahner folgt ab 2015 Oberin Leonore Galuschka ins höchste Amt der Schwesternschaft.

Seit 2018 hat Kirsten Rasmussen-Radszuweit den Vorsitz. 2020 feiert die Alice Schwesternschaft Mainz vom Deutschen Roten Kreuz als kompetenter Partner in der Pflege ihr 150-jähriges Bestehen.

Bildnachweis: Rotkreuzschwestern – die Pflegeprofis. Herausgegeben vom Verband der Schwesternschaften vom DRK e. V.